Queerbeet ist ein Diversitäts-Projekt des Masterstudiengangs InterMedia der Fachhochschule Vorarlberg im Seminar „Humanökologie“. Im Frühling 2017 gestalteten die MasterstudentInnen als praktischen Beitrag ihren Campus mit. Als Ziel galt, am Campus soll das Grün vielfältiger und genießbar werden und auch die Bevölkerung zur Partizipation einladen.
Gestalterische Herausforderungen erkennen
Der neu ausgerichtete Masterstudiengang InterMedia an der Fachhochschule Vorarlberg startete im Herbst 2016. Ziel dieses Studiums ist es gestalterische Problemstellungen zu erkennen und in wissenschaftlicher Form zu bearbeiten. Dafür benötigt es ein Verständnis, wie einzelne Menschen wahrnehmen, denken und handeln und wie soziale, gesellschaftliche, kulturelle, politische und wirtschaftliche Strukturen zusammenspielen. Das Curriculum des Studiengangs umfasst deshalb eine Reihe von Lehrveranstaltungen, die eine Vermittlung entsprechender Kompetenzen zum Inhalt haben. Ein Beispiel dafür ist die Lehrveranstaltung „Humanökologie“. Hier werden Themen wie zB Umweltbelastung, Ökosysteme und Klimawandel, Energieproduktion, Rohstoffverfügbarkeit und Abfallbeseitigung, bzw. -Vermeidung behandelt und in einem praktischen Projekt realisiert.
Ein Queerbeet entsteht
Am 7. April 2017 gingen die Studierenden gemeinsam ans Werk. Die verarbeiteten Materialen wurden größtenteils upgecycelt und die notwendigen Werkzeuge wie zB Schaufeln, Schubkarren, Spitzhacken und mehr zusammengesammelt. Aus Paletten entstanden drei Hochbeete und aus grüner Wiese wurden Blumen- und Gemüsebeete. Eine Kiesfläche verwandelte sich in eine Lavendelzeile und aus ca. 1600 Samen und Pflanzensetzlingen erblühte ein kleines Gartenparadies. Buschbohnen, Sommerblumen für Bienen, Kapuzinerkresse, Mangold, Kürbis, Weißkraut, Rotkraut, Rote Beete, Zucchini, Küchenkräuter und noch viel mehr Pflanzen gedeihen im Queerbeet und brachten über das ganze Jahr eine vielfältige Ernte. Das Fundament für das nachhaltige Projekt ist nun gelegt. Das Queerbeet soll mit jedem neuen Masterjahrgang weiterwachsen und weitere Entwicklungen erfahren. Jedoch nicht nur die Studierenden sondern auch MitarbeiterInnen der Fachhochschule Vorarlberg und PassantInnen sind dazu eingeladen, als PflanzenpatInnen mitzumachen und neue Pflanzen zu setzen, zu ernten, sich mitzukümmern oder sich monetär zu beteiligen.
Das Queerbeet ist mehr als ein Garten geworden: ein Ort der Begegnung, der Ablenkung vom akademischen Alltag, Quelle der Erfrischung mit Minze oder Brunnenkresse, die man im Vorbeigehen schnell ernten kann und eine sprachliche Anspielung, das insbesondere dem Diversitätsbeauftragten der Hochschule gut gefällt. Beim jährlichen MitarbeiterInnenfest wurden mit Holzsteckchen Patenschaften mit einzelnen Pflanzen geknüpft, die ein „Erntevorrecht“ und eine Verpflichtung zum Giessen kommunizieren.