Dornbirn – unsere Stadt wird essbar
Das Queerbeet ist Vorbild für das Projekt „Essbare Stadt in Dornbirn„, das Antworten auf viele der Fragen unserer Zeit hat: In einer Zeit, in der Schlagworte wie Bienen-, Vogel- und Insektensterben, Psychische Belastungsstörungen und Burnout, Natur-Defizite bei Kindern, Schnelllebigkeit und Stress, Digitale Medien-Sucht, Bodenversiegelung, Feinstaubbelastung in aller Munde sind, stellt dieses Projekt eine große – und im Wesentlichen einfach umsetzbare – Chance dar.
PRIMÄRERFAHRUNGEN & NATURVERBINDUNG
Vor allem soll die unmittelbare Erfahrung und der direkte Kontakt mit der Umwelt gefördert werden. Durch das Konzept, das 2019 in seine Pilotphase geht, werden Möglichkeiten zu solchen Primärerfahrungen geschaffen: Dinge mit der eigenen Hand, den eigenen Augen, Füßen, Ohren, dem eigenen Körper zu erfahren: zu erleben, wie die selbst in die Erde gesetzten Samen sprießen und erste Keimblätter daraus hervorbrechen, welche Schmetterlinge auf welchen Blüten landen, wie es ist, einer Spinne beim Bau ihres Netzes zuzusehen und Regenwürmer in der aufgewühlten Erde zu entdecken, wie unter den Radieschenblätter plötzlich rote Knollen aus der Erde drängen und die erst winzigen Köpfchen des Blumenkohls immer größer und größer werden – respektive, wie sich diese Lebewesen und Dinge anfühlen, anhören, wie sie sich unter der eigenen Verantwortung und Pflege, im Wandel der Jahreszeiten, verändern. Im Rahmen der Primärerfahrung eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven, zeigen sich neue Seiten, neue Eigenschaften, welche das Kind auf umfassende Weise kennenlernt. Durch die Beobachtung von Tieren und Pflanzen kann das Kind eine enge Verbindung zur Natur entwickeln, welche in seinem späteren Leben zum Maßstab für seine eigene Haltung der Umwelt gegenüber werden wird.
Zahlreiche Studien belegen, dass Primärerfahrungen in der Natur Lebenskompetenzen von Kindern wesentlich stärken kann, was bedeutet, dass Selbstvertrauen, Selbstbehauptung, die Entwicklung von Empathie und Sozialverhalten, psychomotorische Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit und zwischenmenschliche Beziehungen, Konfliktfähigkeit und Frustrationstoleranz, Widerstand gegenüber Gruppendruck, ein konstruktiver Umgang mit Gefühlen, wie Stress und Angst, kritisches Denken, Problemlösefähigkeiten sowie Entscheidungs- und Handlungskompetenz gefördert werden.
Die Erfahrungswelt der natürlichen Räume bietet einen Ausgleich zu unserer technisierten Umwelt und den Aufenthalt in geschlossenen Räumen, von Computer und Fernseher. Denn die neuen Medien können und dürfen die unmittelbare Auseinandersetzung mit der Umwelt nicht ersetzen. [4]
Nähre Infos und Mitmachmöglichkeiten unter:
[4] Kiener, 2004